Samstag, 20. Oktober 2012

Realität



















Wenn einem das Gefühl entschwindet nicht mehr zu existieren,
nicht mehr den Boden unter den Füßen zu spüren,
dass das Blut nicht mehr im Körper fließt,
nicht mehr die Luft in den Lungen zu fühlen.
Was ist wenn du dieses Gefühl hast als würdest du
Tag für Tag mit einer seidenen Augenbinde rumlaufen?!
Spürst das es noch mehr gibt, noch mehr vorhanden ist
als eine Silhouette, eine Umrandung, einen Schatten von irgendetwas.
Wie beschreibst du das Gefühl nicht mit den Finger fühlen zu können,
sondern nur mit dem Verstand.
Wie beschreibst du es nicht zu sehen wohin du gehst mit den Ohren.
Wie erklärst du dir dieses Gefühl die Hand vor den Augen zwar zu sehen
aber nicht zu erkennen was hinter der Hand sich versteckt hält.
Durch das Wasser sehen was sich auf dem Grund des Bodens
deiner Seele,die weiter ist als jeder Ozean in mengen messen kann, befindet.
Durch die Luft fliegen und spüren das es in deinem Körper stattfindet.

Was ist Realität wenn du in dir eine Rarität an Dimensionen Tag für Tag erforschst.
Denn ein Künstler glaubt nicht an die Realität, sondern was hinter diesem Schleier liegt!

Samstag, 6. Oktober 2012

Meine Freiheit























Kennt ihr das Gefühl, endlich frei zu sein. Sich so zu fühlen, als wäre man in der Luft. Keine Leinen, keine Seile, keine Grenzen. Das Gefühl, endlich zu sich selbst gefunden zu haben, alles erreichen zu können, nur durch harten Willen und harte Arbeit. Das Gefühl, nicht abhängig zu sein von irgendeinem Job, von Verpflichtungen und anderen Ketten.
Dieses Gefühl habe ich wenn ich tanze.
Ich tanze um zu vergessen, um zu atmen, um mich zu verlieren und mich um wieder zu finden. Ein Gefühl von innerer Schönheit, dass so heilig ist und so intim, dass man errötet und es zugleich zelebriert. Das Gefühl von vollkommener Freiheit, ohne Laster die einen kümmern, ohne Menschen die dich daran hindern zu leben, nur du und die Musik, ein Duett, eine Komposition.
Der Rhythmus pocht in deinem Herzen und du spürst das heiligste aller Gefühle, das Gefühl mit etwas Höherem verbunden zu sein.
Du vergisst die Umgebung, du vergisst deine Sorgen, dass was dich belastet, du vergisst zu existieren und fängst an zu leben, zu feiern. Du fängst an zu fühlen, zu leiden, und gewinnst neue Kraft aus der Verbindung zu dir selbst.

Du kannst endlich du selbst sein, nicht mehr jemand, der du zu sein vorgibst, nicht mehr die Angst haben nicht akzeptiert zu werden, nicht mehr zu lächeln wenn dir nicht danach ist. Du spürst die Wärme in deiner Brust die dir die nächsten Takte geben. Ein Tanz, ein Lied, Ein Raum, ein Parkett und du mitten drin.
Du kannst tun und machen wonach dir ist, in diesem Song, in diesem Moment steckst du drinnen, du bist derjenige der durch seine Bewegungen die Instrumente führt. Du bist derjenige der bestimmt. Vollkommene Freiheit in einem Lied!

Vollkommene Freiheit in deinem Kopf.
Vollkommene Freiheit in deiner Seele.
Vollkommene Freiheit in dir Selbst.

Dienstag, 2. Oktober 2012

Wie viele Blätter müssen noch fallen?





















Wie viele Blätter müssen noch fallen?
Wie viele Herbste muss ich noch alleine verbringen?
Ist es nicht schlimm genug, einsam am Fenster zu stehen, barfuß, auf dem nackten kalten Boden zu gehen, um den Verfall der Natur zu beobachten?
Wie viele Blätter müssen noch fallen, damit du endlich bei mir stehst, an meiner Seite?
Wie viele Äste müssen sich noch entblößen, damit ich mich nicht nackt fühle!
Wie oft muss ich noch meinen nackten Oberkörper selbst bedecken, bevor du das für mich übernimmst?
Wie oft muss mich das graue Licht der Sonne aufwecken, anstelle deiner Küsse?
Ist es zu viel verlangt, dich darum zu bitten, in meinen Leben zu erscheinen?
Wird es irgendwann mal die Möglichkeit geben, meine Tränen an deiner weichen und porzellanhaften Haut zu trocknen, anstelle einer rauen Decke auf meinem Bett?!
Wieviele Blätter müssen noch das Rot ihrer Farben verlieren um die Farbe meiner Wangen wieder mit Leben zu erröten.


Es bleibt dir nicht viel Zeit!
Denn das letzte Blatt löst sich gerade vom Baum und läutet somit den Winter ein.

Montag, 1. Oktober 2012

Ein Herzschlag














Stopp endlich mein Herz zu kontrollieren,
meine Schläge zu beschleunigen,
meinen Puls in die Höhe zu treiben.
Hör auf mein Blut zum Kochen zu bringen,
meinen Rhythmus zu manipulieren,
meine Arterien zu reizen.

Es ist nicht der Schlag der ewig hält,
sondern die Lücke die er hinterlässt,
bevor der nächste darauf folgt.

Es ist nicht der Puls der mich verunsichert,
sondern die Zeit die dabei verloren geht,
ohne dich in meiner Nähe zu haben.

Es ist nicht das Blut was mich zu dem Tier macht,
was ich bin, sondern das was mich noch an das Menschliche
erinnert.

Es ist nicht der Rhythmus der mich durcheinander bringt,
es ist mehr der Beat der mich betäubt.

Ein Schlag, nur einen Herzschlag von mir entfernt,
nur ein Herzschlag bis zum vollkommenen Stillstand.

Mittwoch, 18. Januar 2012

Ich sitze hier

  -->












Nun sitze ich hier,
im Stillen und frage mich,
wie es dir geht!

Ob die Sonne dich auch erreicht
sie dir übers Gesicht streichelt,
so wie ich es auch getan habe.
Das Zimmer fühlt sich so kalt an,
ohne dich in diesem Raum.

Ich sitze hier und denke nach,
was aus uns geworden wäre,
was geschehen wäre wenn du noch hier wärst.
Manchmal lache ich wenn ich deine
Sprüche in meinen Kopf höre,
du wusstest wie du mich zum lachen bringst.
Deine Augen verrieten nicht viel,
sie verschlangen die Wahrheit und gaben
nichts als Kälte wieder.
Hatten wir uns aus den Augen verloren
oder haben wir vorzeitig die Augen geschlossen?

Ich sitze hier und rieche deinen Duft.
Jede Pore meines Körpers verlangt nach dir.

Doch jetzt, ist nichts. Nur Leere,
die darauf wartet gefüllt zu werden.
Ist es das was du wolltest?

Mich zerreisst der Gedanke,
nicht mehr zu wissen was ich bin,
was du aus mir gemacht hast.
Was bin ich?

Nun sitze da, und weiß genauso wenig wie davor,
doch eines hat sich geändert:
Ich bin stärker, selbstbewusster und die Hoffnung
wohnt immer noch in mir,
dass zu finden worin du versagt hast!

Ja, ich sitze hier, erhobenen Hauptes.
Wartend bis der Tag kommt, an dem ich der Sieger bin!

Freitag, 16. Dezember 2011

Ich will jemanden,


der meine Schussligkeit liebt,
der weiß wo ich kitzlig bin,
der mir hilft meine Gedanken in Worte zu fassen,
der weiß das ich nicht unfehlbar bin,
der meine Begeisterung fürs Tanzen teilt,
der mich beschütz vor meinem eigenem Schatten,
der mich zum Lachen bringt wo es nichts zu lachen gibt,
der zwar weiß das die Erde sich nicht um mich dreht, aber seine schon,
der mich festhält und am liebsten nie wieder loslassen würde,
der zur Tanke fährt wenn ich wieder meine Weißweinphase habe,
der mich als Chaot schätzt,
der mich entführt und mit mir in andere Sphären flüchtet,
der weiß das ich manchmal Angst habe vor den morgigen Tag,
aber den Mut dazu hat ihn mit mir zu erleben.

Ich will im Grunde jemanden, der mich für all das liebt was ich bin,
und nicht das was die anderen von mir sehen.

Doch dieser Wunsch wird unerfüllt bleiben weil dieser Jemand nie auftauchen wird,
den Träume sind zum träumen da...

Mittwoch, 14. Dezember 2011

tanzende Leidenschaft




















Die Nacht brach über den Tag wie ein Gewitter. Die Laternen beleuchteten nur das Nötigste. Über den Straßen schlängelte sich der Nebel, ein Schleier der sich durch die Gehwege wand, wie eine Schlange auf Nahrungssuche. Die Kälte ging mir unter die Haut, bis hin zu den Gelenken. Nach 10 Minuten hatte sie meine Knochen eingenommen. Ich versuchte schneller zur Bahn zu gelangen, doch jede Anstrengung brannte in meinen Muskeln und zwang mich mein Tempo zu drosseln. In einer Nebenstraße, abgeschottet von dem Großstadtlärm und deren Schnelllebigkeit befand sich ein Tanzstudio, das hell erleuchtet war. Eine innere Stimme rief nach mir, sie sagte ich solle in die Gasse einbiegen. Mir sollte es recht sein, da die Straße auch zu der S-bahn führte. Ich näherte mich der Tanzschule und spürte durch die Lüftung wie die Kälte, die sich an meinen Nacken festgebissen hatte, langsam nachließ. Durch die Glaswand sah ich wie ein Tango auf dem Parkett getanzt wurde. Ein Paar hatte anscheinend einen neuen Schritt getanzt, denn eine Gruppe von Menschen beobachtete wissbegierig mehr die Füße der Tänzer, als den Tanz an sich. Die Herren standen im Halbkreis in schicken Hemden und Anzughosen, zu zweit mit ihren Damen die jeweils einen schwarzen Übungsrock und unterschiedliche, enge Bodies an hatten. Ich ging weiter und nach einer dunkelgrauen Säule konnte ich in das nächste Studio blicken, worin ein Junger Mann auf den Boden akrobatische Kunststücke machte, und eine kleinere Gruppe, die um ihn verteilt war und ihm es nachmachte. So eine Kraft, Rhythmus und Körperbeherrschung verpackt in einem Körper hatte ich selten gesehen. Als ich in das nächste Studio reinschaute erkannte ich erstmal nichts. Ein Scheinwerfer war das einzige was den Raum erleuchtete. Es war eher ein Lichtschimmer. Auf einmal huschte eine Silhouette durch das Studio. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit. Die Gestalt war ein dunkelhaariger junger Mann mit einem weißen Ripp-shirt und einer hellgrauen Sporthose bekleidet. Barfuß schritt er durch den Saal. Sein Körper war angespannt. Seine Muskeln hart. Seine Arme holten aus und er drehte sich um seine eigene Achse, um die sieben Mal. Der Atem in meinen Lungen stockte. Diese Eleganz und Körperbeherrschung, waren nicht das einzige was mich faszinierte. Der Körper der von den Schatten gefangen genommen wurde und im nächsten Augenblick wieder losgelassen wurde, hatte etwas episches, etwas mystisches. Es war der Ausdruck in seinen Augen. Das Gefühl das er in jeden Schritt legte. Ich fing an mir die Melodie und das Thema des Liedes vorzustellen, anhand seiner Mimik und Gestik. Ein junger Mann der seinen Freundin verloren hatte, durch den Einfluss einer höheren Gewalt. Und jetzt mit der Einsamkeit kämpfte. Der Term in seinen Augen, die gezielten Handbewegungen schienen kontrolliert zu sein jedoch im Gesamtbild betrachtet verlor er sich in eine Art Ekstase. Seine Bewegungen wurden ungenauer. Es schien so als würde er Ausschlagen. Er litt! Er taumelte. Sein Körper bebte, doch er hörte nicht auf sich zu drehen, sich zu winden, sich zu zerstören in einem Wahn des Tanzes. Er gab alles, als würde er vor tausenden von Menschen tanzen. Ich glaubte ihm! Jeden Schritt, jede Ausfallbewegung, jede Pirouette, ich kaufte ihm das alles ab!Er berührte mein Herz auf eine Weise, die ich nie zuvor gespürt hatte. Ich litt. Ich fühlte mit ihm. Ich trauerte. Ich verzweifelte. Ich weinte. Mit ihm! Er umschlang seinen Oberkörper, als würde ihm das Unberührte weh tun. Als wäre ihm sein warmer, verschwitzter Körper fremdes Fleisch geworden. Mit ihm formte er das bittersüße Wort VERLUST. Er schrie innerlich, seine Augen sprachen von Pein, Schmerz, Einsamkeit, Trauer, Sehnsucht und Leid. Er ließ sich schweißgebadet auf den Boden fallen mit einer Wucht, die mich erschrak. Seine Hände presste er gegen sein Gesicht. Seine dunklen, beinahe rabenschwarze Haare klebten ihm im Antlitz. Er krümmte sich auf eine Weise, dass seinen Kopf am Boden zwischen seinen Beinen verschwand. Er sprang, bzw. glitt mühelos in den Spagat. Mit einer raschen Bewegung stand er auf und taumelte vor. Seine Brust hob und senkte sich unter der Anspannung, doch er blieb nicht stehen, anstatt dessen nahm er Anlauf für einen Sprung. Diese Grazie, dieser Sprung, dieser Moment. Ich wischte mir über das Gesicht, mit dem Handrücken weil mir alles vor meinen Augen verschwamm. So eine starke Leidenschaft für die Kunst hatte ich noch nie in meinem gesamten Leben gesehen. Er tanzte so gefühlsvoll, dass ich glaubte meine Gefühle wieder darin zu erkennen. Mein Herz schlug schneller und lauter, als der Beat durch die Gaswand hallte. Das Lied schien sich dem Ende zu neigen und der Junge der gerade tänzerisch sich die Seele aus dem Leib geschrien hatte, war wieder ein normaler unberührter Jugendlicher, der entspannt zur Anlage ging um das  Lied zu wechseln. Dabei entdeckte er mich, hinter der Glaswand. Heulend vor Begeisterung und sprachlos, mit einem Blick der Bewunderung und ein leichten Hauch von Scham, ihn bei so einem privaten Moment beobachtet zu haben. Doch die ganze Trauer in seinen Augen war verschwunden und zurück geblieben war nur eine liebevolle Wärme. Ich spürte wie mein Körper leicht nachgab, meine Knie schlotterten und mir langsam die Nase lief. Es hatte mich so sehr mitgerissen, als hätte ich selbst das Parkett zum Glühen gebracht. Er schaute mich tief mit seinen grünen Augen an. Seinen Haare klebten ihm im Gesicht vor Schweiß. Sein einst weißes Rip-shirt war jetzt fast durchsichtig und man konnte jeden einzelnen Muskel seiner sterblichen Hülle sehen. Ich fing an, auf einmal an zu klatschen. Ich hörte nicht auf. Ich dankte ihm mit meinen Blick, dass ich Zeuge seiner Kunst geworden war, dieses Augenblicks von menschlicher Schwäche. Er nickte mir zu und warf mir einen verlegenen Blick zu. Er ging aus dem Raum und ich beschloss weiter meinen Heimweg an zutreten. In meinem Herzen verspürte ich neue Kraft und Hoffnung. Ich war glücklich, ein Gefühl das ich seit langen nicht mehr gespürt hatte.

Ich danke dir kleiner Tänzer, für den Einblick in deine Seele. Es gibt doch noch die Liebe und Leidenschaft.
Die Liebe zum Tanz.